Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.
Laotse
… und reflektiere, welche Bilder, Situationen oder Gefühle in dir als Führungsperson oder Mitarbeiter entstehen. Welche Erfahrungen hast du mit Vorgesetzen/als Vorgesetzter gemacht und wie haben sich diese auf deine Gesundheit ausgewirkt? Markiere spontan, wie du Führung in deinem aktuellen Job erlebst:
- Die Erwartungen und Anforderungen sind zwar unrealistisch, aber von mir als (meinen) Mitarbeiter(n) ohne meckern zu erfüllen – auch wenn das mit Lustlosigkeit, Reizbarkeit oder sonstigen psychischen Beschwerden einhergeht.
- Ich (Meine Mitarbeiter) fühle(n) mich (sich) manchmal nicht gehört, mehr Transparenz und weniger Hierarchie-Denken bzw. ein individueller, offener Austausch wären hier vielleicht sinnvoll?
- Mein (Ich als) Vorgesetzter geht (gehe) individuell auf mich (meine Mitarbeiter) ein bzw. fördert mich (diese) – trotz aller Herausforderungen bin ich (sind meine Mitarbeiter) engagiert und arbeite(n) mit Freude an den Unternehmenszielen
Als Vorgesetzter ist man heute mit sich schnell ändernden und komplexer werdenden Rahmenbedingungen konfrontiert. Das aus dem US-Militär stammende Akronym VUCA spiegelt die Herausforderungen recht gut wider:
- Volatility – Unberechenbarkeit von Veränderungen
- Uncertainty – Ungewissheit über Veränderungen, Unvorhersehbarkeit
- Complexity – Komplexität und Fülle von Informationen
- Ambiguity – Mehrdeutigkeit von Informationen, Situationen
Wie gestaltet sich nun eine gesunde Führung, welche die Richtung vorgibt, Mitarbeiter motiviert und diese zu selbstverantwortlichem und leistungsgerechtem Handeln bringt, um so die gemeinsamen Ziele zu erreichen?
Eine wesentliche Kernkompetenz gesunder Führung ist: umfassende Transparenz. Diese beinhaltet, klare Aufträge zu geben und nachvollziehbare Ziele zu kommunizieren (herausfordernd, aber auch machbar). Ebenso werden Erwartungen und Anforderungen gemeinsam abgestimmt. Im Team/in der Abteilung gibt es eine klare Rollenverteilung und klare Zuständigkeiten. Vorgesetzter und Mitarbeiter tauschen sich individuell und personenbezogen aus. So stellt man sicher, dass die übertragenen Aufgaben verstanden werden.
Nach dem Motto: ‚auch theoretisch ist praktisch besser’ nimmt die Vorbildwirkung eine wichtige Rolle ein. Nur wer als Chef selbst Gesundheit und Vitalität lebt, also seine Gesundheit im Auge behält und Selbstfürsorge walten lässt, fördert das diesbezügliche Bewusstsein seiner Mitarbeiter.
Einen besonders wichtigen Faktor für einen motivierten Mitarbeiter stellt eine günstige Atmosphäre am Arbeitsplatz dar. Soziale Akzeptanz ist ein zentrales und neurobiologisch begründetes Motiv für die Bereitschaft zu arbeiten. Daher spielen Anerkennung und Wertschätzung auch mit konstruktivem Feedback eine wesentliche Rolle, führen schlussendlich auch zur Verminderung von psychischen Beschwerden und Krankenständen. Dazu gehört es auch, die individuelle Belastbarkeit des Mitarbeiters zu erkennen und daraus entsprechende Entscheidungs-/Handlungsspielräume zu entwickeln. Aber auch die Fähigkeit, dem Mitarbeiter Vertrauen zu schenken und eine Trail and Error Mentalität einzuführen, gehört zu einem gesunden Führungsstil. Flache Hierarchien und ein Arbeiten am und nicht im System begünstigen positive Auswirkungen.
Ist die Führungskraft dann auch noch achtsam und investiert in sein Team bzw. die Menschen, trägt das gesunde Führen seine Früchte. Für Leib und Leben des Mitarbeiters bedeutet das lt. einer Studie: weniger Müdigkeit, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Lustlosigkeit, Ausgebrannt sein, Nervosität und Unruhe.
Erfolgreiche Unternehmen basieren auf einer positiven Unternehmenskultur, welche den Zusammenhalt stärkt. Hier fühlen sich Mitarbeiter wertgeschätzt, motiviert und zufrieden, sodass Firmen von weniger Personalfluktuation und einem guten Image profitieren.
Du bist überrascht, was ein gesunder Führungsstil alles bewirkt und hast Lust bekommen, das zu leben/erleben? Was kannst du jetzt zu einer besseren Unternehmenskultur beitragen? Bekommst du als Führungskraft regelmäßig Feedback? Setzt du das Feedback um? Wie zufrieden und engagiert sind die Kollegen und Kolleginnen?